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Lektion 12: Importieren und Exportieren

In dieser Lektion werden Sie lernen, wie man nach Glass Eye 2000 importiert, sei es aus Dateien oder direkt aus dem Scanner oder einer Digitalkamera. Sie werden lernen, Ihre Entwürfe als Dateiformate wie z. B. JPEG zu exportieren. Außerdem werden wir die starke Funktion „Auto-Nachzeichnen“ ausprobieren, mit der ein importiertes Bild automatisch in einen Glass Eye 2000-Entwurf umgewandelt wird.


Importieren

Importieren ist ein Vorgang, bei dem ein Entwurf, der anderswo geschaffen wurde, nach Glass Eye 2000 gebracht wird. Der Entwurf kann als Datei auf Ihrem Computer oder nur auf Papier sein. Bei der Datei kann es sich um eine Bilddatei (oder „Rastergrafik“) handeln, die eine Anordnung von kleinen Punkten enthält, die ein Bild formen. Es kann sich auch um eine „Vektorgrafik“-Datei handeln, die eine Sammlung von Gebilden wie Linien, Kreisen, Text usw. enthält. Wir behandeln die Szenarien nacheinander.

Aus einer Bilddatei importieren

Sie haben vielleicht Bilder, wie Photographien oder Kunst-Glasbildvorlagen als Bilddateien gespeichert, die Sie nach Glass Eye 2000 bringen wollen. Ein Bild wird hauptsächlich aus zwei Gründen importiert:

  • Eine importierte Vorlage soll nachgezeichnet werden
  • Ein importiertes Bild soll Teil des Gesamtentwurfs werden

Beginnen Sie, indem Sie auf die Schaltfläche „Neu“ auf der Symbolleiste klicken, um einen neuen Entwurf anzufangen, oder indem Sie „Neu“ aus dem Datei-Menü wählen. Wählen Sie „Hintergrund hinzufügen“ aus dem Datei-Menü und dann das Bild „heart“ (Herz) aus dem Ordner „Tutorials“. Darauf sehen Sie die hier abgebildete Dialogbox „Hintergrund-Eigenschaften“.

Die Werte für Breite und Höhe stammen von dem Bild selbst. Sie können diese Werte jederzeit adjustieren. Kippen oder drehen Sie den Entwurf nach Belieben. Nachdem Sie „OK“ klicken, wird das Bild in den Hintergrund Ihres Entwurfs plaziert. Es kann jeweils nur ein Hintergrund benutzt werden.

Wann immer Sie die Größe oder Lage Ihres Bildes neu adjustieren wollen, rufen Sie „Hintergrund-Eigenschaften“ aus dem Datei-Menü auf.

Ändern Sie Ihre Linienfarbe mit dem Befehl „Standardeigenschaften der Linie“ aus dem Ändern-Menü, wie aus Lektion 5 bekannt, zu „Messing“. Mit den Werkzeugen zum Zeichnen von Linien, die Sie in früheren Lektionen kennen gelernt haben, können Sie nun den Entwurf nachzeichnen. Messing als Linienfarbe wurde gewählt, damit die Linien, die Sie zeichnen, auf dem Schwarzweißbild gut zu sehen sind. Zeichnen Sie alles oder nur einen Teil des Bildes nach - je nachdem, wieviel Zeit Sie gerade haben.

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Während des Zeichnens möchten Sie vielleicht ab und zu den Hintergrund ausblenden, indem Sie die Ansichts-Eigenschaft „Hintergrund“ ein- und ausblenden. Am einfachsten klicken Sie dazu auf die hier abgebildete Schaltfläche auf der Symbolleiste oder benutzen Sie die Option „Hintergrund“ im Befehl „Eigenschaften der Ansicht“. Ist der Augenblick gekommen, in dem Sie das Hintergrundbild nicht mehr brauchen, können Sie es mit dem Befehl „Hintergrund entfernen“ aus dem Datei-Menü für immer entfernen. Die Größe einer Datei steigt beträchtlich, nachdem ein Bild hinzugefügt wurde. Daher ist es ratsam, ein Bild zu entfernen, wenn es nicht mehr gebraucht wird.

Glass Eye 2000 kann manchmal das Nachzeichnen für Sie übernehmen. Im letzten Teil dieser Lektion werden Sie diese Funktion mit dem Namen „Hintergrund automatisch nachzeichnen“ näher kennen lernen.

Eine andere Verwendung für ein importiertes Bild ist, einen realistischen Hintergrund für Ihren Entwurf zu bilden. Sie können ein Beispiel dafür sehen, indem Sie einen neuen Entwurf starten und einen Entwurf namens „Door“ (Tür) aus dem Ordner „Tutorials“ in Ihren Entwurf importieren. Ändern Sie Ihre Linienfarbe wieder zu Schwarz und zeichnen Sie einen Entwurf in die Türöffnung.

Aus dem Scanner oder der Digitalkamera importieren

Mit Glass Eye 2000 kann ein Bild direkt von einem Scanner oder einer Digitalkamera hergeholt werden, ohne das Bild zuerst als Datei zu speichern. Die dafür benützte Technologie nennt man TWAIN und viele Design-Programme verwenden „Erfassen“ als Bezeichnung für diese Funktion. Auch wenn dies vielleicht nicht die besten Begriffe sind, haben wir sie in Glass Eye 2000 aufgenommen, weil sie sehr bekannt sind.

Wenn ein Scanner oder eine andere TWAIN-Quelle an Ihren Computer angeschlossen ist, können Sie diese Funktion jetzt ausprobieren. Legen Sie ein Bild in den Scanner oder halten Sie ein Bild in einer Digitalkamera bereit. Beginnen Sie einen neuen Entwurf und rufen Sie dann den Befehl „Hintergrund erfassen“ aus dem Datei-Menü auf. Dieses Menü enthält die beiden Einträge „TWAIN-Quelle auswählen“ und „TWAIN-Bild erfassen“. Mit dem ersten Befehl wählen Sie das Gerät, aus dem Sie importieren wollen, und importieren dann mit dem zweiten Befehl das Bild. Sobald Glass Eye 2000 das Bild erfaßt hat, ist der Vorgang des Importierens der gleiche wie für Dateien.

Mit dem Befehl „TWAIN-Bild erfassen“ kann zwar das aktuelle Bild in Ihrer Digitalkamera kopiert werden, aber der Befehl „Hintergrund hinzufügen“ funktioniert bei Kameras oft besser. Wenn sie an einen Computer angeschlossen sind, benehmen sich moderne Digitalkameras genau wie jeder andere Datei-Ordner. Mit dem Befehl „Hintergrund hinzufügen“ sollten Sie zu dem Ordner gelangen, der Ihre Kamera darstellt, und jedes Bild, das in ihr gespeichert ist, als Hintergrund importieren können. Sehen Sie in der Dokumentation Ihrer Kamera nach, wie diese an Ihren Computer angeschlossen wird.

Mehr zum Thema Hintergrund

Wenn Sie eine Vorlage einscannen und dann ihre Abmessungen verändern wollen, ist die Hintergrund-Funktion sehr praktisch. Sie brauchen gar nicht zu zeichnen, sondern drucken einfach in „wirklicher Größe“ (mit dem Befehl „Seite einrichten“). Beachten Sie dabei, daß Sie im Unterschied zu einer gezeichneten Glass Eye 2000-Vorlage bei eingescannten Vorlagen keine Farb-Codes und keine Numerierung auf den Stücken haben.

Praktisch ist auch, daß Sie mit der Pipetten-Funktion aus Lektion 9 auch auf einem Hintergrundbild arbeiten können. Probieren Sie es aus, indem Sie in den „Anmalen“-Modus gehen und dann mit gedrückter Umschalttaste auf Ihr Bild klicken. Die angeklickte Farbe wird zur Arbeitsfarbe.

Importieren einer Vektorgrafik-Datei

Sie können mit der Professional Plus und höheren Editionen eine Datei importieren, die mit anderer Software erstellt wurde (z.B. Adobe Illustrator, CorelDraw, AutoCAD). Die Datei muß in WMF, EMF, DXF oder DWG-Format sein. Wenn Sie einen Entwurf in einem anderen Software-Paket haben, der aber nicht in einem dieser Formate gespeichert ist, suchen Sie in dieser Software nach einem Befehl „Exportieren“ oder „Speichern unter“ und wählen eines der vier Formate, die Glass Eye 2000 importieren kann. Wenn möglich, wählen Sie DXF oder DWG, da sie Größe und andere Format-Informationen besser beibehalten als WMF und EMF.

Beim Übersetzen einer Geschichte von einer Sprache in die andere bleiben nicht immer alle Nuancen erhalten. Im gleichen Sinne geht beim Übersetzen zwischen Dateisorten manchmal Genauigkeit verloren. Sie sollten Ihren Entwurf nach dem Importieren sorgfältig prüfen. Vielleicht müssen Sie ihn von Hand ein wenig sauber machen, bis er wieder in Ordnung ist.

Wenn Sie gerade eine Datei in WMF, EMF, DXF oder DWG-Format haben, können Sie jetzt versuchen sie zu importieren: Rufen Sie den Befehl „Entwurf importieren“ aus dem Datei-Menü auf. Nachdem Sie Ihre Datei gewählt haben, werden Ihnen ein paar Optionen angeboten. Wenn Sie dazu Erklärungen brauchen, klicken Sie einfach auf die Schaltfläche „Hilfe“.

Exportieren

Glass Eye 2000 unterstützt Exportieren in einer Reihe von Dateiformaten. Die Standard Edition unterstützt BMP und JPEG, bei der Professional und höheren Editionen kommen TIFF, PNG, PCX, WMF, EMF und DXF-Formate dazu. Sind Sie nicht sicher, was Sie nehmen sollen, ist JPEG im allgemeinen eine gute Wahl.

Probieren Sie es jetzt aus, indem Sie den aus vorhergehenden Lektionen bekannten „Flag“-Entwurf öffnen. Vergrößern oder verkleinern Sie, bis die Fahne die gewünschte Größe hat, und benützen dann den Befehl „Entwurf exportieren“ aus dem Datei-Menü. Darauf werden Sie nach dem Namen der Datei und ihrem Format gefragt. Wechseln Sie zu dem Ordner, in dem Sie die exportierte Datei ablegen möchten. Sie können dort den Namen der Datei auch ändern. Wählen Sie JPEG-Format und klicken auf die Schaltfläche „Speichern“.

Wenn Sie nur einen Teil Ihres Entwurfes exportieren wollen, markieren Sie einfach diesen Teil, bevor Sie den Befehl „Entwurf exportieren“ geben. Diese Funktion ist in der Standard Edition nicht verfügbar.

Ein Entwurf kann auch mit dem Befehl „Entwurf per Email verschicken“ aus dem Datei-Menü exportiert werden. Wenn Ihr Email-System mit Glass Eye 2000 kompatibel ist, können Sie den aktiven Entwurf an einen Kunden schicken, ohne ihn zuerst als Datei zu speichern. Sie müssen lediglich das Datei-Format wählen. Sollte dieser Befehl nicht richtig funktionieren, ist Ihr Email-System nicht kompatibel. Sie können Ihren Entwurf jedoch immer als eine Datei exportieren und ihn anschließend als Email-Anhang verschicken.

Schließen Sie alle offenen Entwürfe, ohne sie zu speichern.

Hintergrund automatisch nachzeichnen

Wir kehren für einen Augenblick zu dem Thema, wie man ein Hintergrundbild nachzeichnet, zurück.

Mit diesem Befehl werden die Linien in Ihrem Hintergrundbild in Glass Eye 2000-Kurven und –Bögen umgewandelt. Sie ersparen sich damit Stunden mühseligen Nachzeichnens von Hand. Auto-Nachzeichnen arbeitet am besten, wenn klare, dunkle Linien in einem Bild erkannt werden können. Ein von Hand mit einem schwarzen Filzstift gezeichneter Entwurf oder eine Vorlage aus einem Vorlagen-Heft ist sehr gut für Auto-Nachzeichnen geeignet. Auch wenn Auto-Nachzeichnen die Linien in einem farbigen Bild nachzeichnen kann, sollten diese Linien leicht von den Farben drum herum zu unterscheiden sein. Auto-Nachzeichnen wurde nicht entwickelt, um Entwurfslinien auf einem Photo zu erkennen. Daher dürfte das Nachzeichnen eines solchen Bildes kaum zufriedenstellende Ergebnisse hervorbringen.

Es gibt zwei Hauptgründe dafür, ein Bild zum Nachzeichnen in einen Entwurf zu bringen. Im einen Fall haben Sie ein Photo (sagen wir eine Blume), das Sie in Farbglas übertragen möchten. Im anderen Fall haben Sie eine Kunst-Glasvorlage als Linienzeichnung, meistens auf Papier, und möchten sie in einen Entwurf mit Glass Eye 2000 umwandeln, weil Sie mit seinen Programmeigenschaften, wie „Anmalen“ und „Größe verändern“ arbeiten möchten. Der erste Fall ist ein künstlerisches Vorhaben, das am besten Menschen überlassen bleibt; Glass Eye 2000 versucht nicht, diesen Vorgang zu automatisieren. Der zweite Fall erfordert jedoch keine künstlerische Inspiration, und hier kann Glass Eye 2000 sehr viel helfen. Die Professional Plus und höhere Editionen enthalten den Befehl „Hintergrund automatisch nachzeichnen“, der uns das Nachzeichnen abnimmt.

Wir sehen uns das jetzt in Aktion an: Wiederholen Sie die Schritte vom Anfang dieser Lektion, den Beginn eines neuen Entwurfs und das Importieren der Herz-Vorlage aus dem Ordner „Tutorial“. Wenn Sie die Dialogbox „Hintergrund-Eigenschaften“ sehen, klicken Sie einfach auf „OK“ ohne Änderungen vorzunehmen, und dann auf „Eingabe“, um das Herz zu vergrößern, bis es die Ansicht ausfüllt.

Wählen Sie „Hintergrund automatisch nachzeichnen“ aus dem Zeichnen-Menü. (Wenn Sie die Standard oder Professional Edition haben, sehen Sie eine Nachricht, die Sie über Upgrade-Optionen informiert und auch darüber, daß Sie die Ergebnisse des Auto-Nachzeichnens nicht speichern können. Klicken Sie auf „Weitermachen“, um fort zu fahren.) Darauf erscheint die Dialogbox „Hintergrund automatisch nachzeichnen“ auf Ihrem Schirm:

Ignorieren Sie für den Augenblick einfach die Optionen und klicken Sie auf die Schaltfläche „Nachzeichnen“. Der Entwurf ist in Sekundenschnelle nachgezeichnet.

Um die Nachzeichnung zu sehen, blenden Sie den Hintergrund mit der Ansichts-Eigenschaft „Hintergrund“ aus, die Ihnen schon aus dieser Lektion bekannt ist. Versuchen Sie Knoten zu setzen, anzumalen oder Linien zu verschieben, und Sie werden entdecken, daß es sich nicht nur um ein statisches Bild handelt, sondern um eine gut miteinander verbundene Linienzeichnung!

Bei den meisten eingescannten Bildern brauchen Sie keine der Optionen, die im Befehl „Hintergrund automatisch nachzeichnen“ angeboten werden, und Sie können nachzeichnen, indem Sie einfach die Schaltfläche „Nachzeichnen“ drücken. Bei ungewöhnlichen Bildern jedoch brauchen Sie diese Optionen. Beachten Sie zum Beispiel, daß Ihre erste Option die Wahl zwischen „Mittellinien“ und „Umrisse“ ist. Bei den meisten Kunst-Glasvorlagen ist Nachzeichnen auf der „Mittellinie“ erforderlich. Manchmal zeichnen Sie aber lieber an den Außenkanten des Umrisses entlang als auf der Mitte. Das folgende Diagramm macht den Unterschied deutlich:

Originalbild Nachzeichnung auf
der Mittellinie
Nachzeichnung auf
der Außenkante

Zur genaueren Information über die anderen Optionen klicken Sie auf die Schaltfläche „Hilfe“.

Das Herz-Bild, das wir benutzt haben, war eine sehr saubere Linienzeichnung. Wenn Ihr Bild ein paar Mängel hat, können Sie es mit Hilfe von Werkzeugen vorreinigen, bevor das Auto-Nachzeichnen vorgenommen wird. Wenn Sie diese Funktionen benutzen wollen, ist es hilfreich zu wissen, daß Auto-Nachzeichnen in Wirklichkeit auf einer monochromen Kopie Ihres Hintergrundbildes vollzogen wird. Ein „monochromes“ Bild enthält nur schwarze und weiße Pixel – weder Grautöne noch Farbe. Mit einem Klick auf „Erweitern“ wird die Dialogbox um die Fläche „Vorbereitung des Bildes“ erweitert und Ihnen Zugang zur Steuerung gegeben, mit der Sie Glass Eye 2000 helfen, ein sauberes monochromes Bild zu produzieren, das zum Nachzeichnen geeignet ist.

Die gebräuchlichsten Optionen sind „Flecken entfernen“ und der Helligkeits-Schieberegler, mit dem das Bild heller oder dunkler gemacht wird. Auch dazu erfahren Sie mehr, wenn Sie auf die Schaltfläche „Hilfe“ klicken. Nachdem Sie eine Option angewendet haben, klicken Sie auf die Schaltfläche „Zoom stärker“, um Ihr Bild näher zu betrachten. Sie können auch das Bild mit der Maus schwenken. Da das Herz-Bild schon sauber ist, wirken sich viele dieser Optionen darauf nicht aus. Sie können aber jetzt gerne herumprobieren und sich an Vergrößern und Verkleinern und das Schwenken Ihres Schwarzweißbildes gewöhnen.

Bitte beenden Sie diese Lektion, indem Sie Ihren Entwurf schließen, ohne ihn zu speichern.

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